Zetkin: Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist.

Minibuch Clara ZetkinIm Leseland DDR gab es eine gute Tradition der Buchkunst. Nicht nur der Dietz Verlag Berlin, auch viele andere Verlage gaben berühmte Bucher heraus, die oft nicht größer waren als eine Streichholzschachtel, eine Bibliothek im Hosentaschenformat sozusagen. Aber sie waren fadengeheftet, in Kunstleder gebunden – kurzum: eine wertvolle Edition. Nicht selten wurden sie als Auszeichnung an verdienstvolle Werktätige überreicht oder sie wanderten stillschweigend in die Bibliophilensammlung irgendeines lesebeflissenen Parteisekretärs. So erschien aus Anlaß des Weltkongresses im Internationalen Jahr der Frau 1975 in Berlin eine solche bibliophile Ausgabe mit Texten von Clara Zetkin (1857-1933). Die berühmte Führerin der deutschen und internationalen Arbeiter- und Frauenbewegung (heute würde man sagen: Frauenrechtlerin), geboren im sächsischen Wiederau, wurde nicht zuletzt bekannt durch ihre mutige und anklagende Rede bei der Eröffnung des deutschen Reichstages am 30. August 1932, wo sie sich als dessen kommunistische Abgeordnete und Alterspräsidentin mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln gegen den aufkommenden Faschismus, die Kriegsgefahr und die Versklavung des deutschen Volkes wandte.

Im Vorwort zu diesem Büchlein lesen wir: Clara Zetkin war eine „leidenschaftliche Kämpferin gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg, eine sozialistische Patriotin, eine treue Freundin der Sowjetunion, eine Revolutionärin, deren ganzes Leben dem Ringen um eine neue, glückliche Welt gehörte. … Millionen von Frauen auf allen Kontinenten aber verehren in ihr zudem die große Vorkämpferin für die Befeiung ihres Geschlechtes, die bis zum Ende ihres Lebens bemüht war, die Masse der Frauen in den Kampf um den Sozialismus einzubeziehen.“ [1] Und an anderer Stelle: „Die Hände und Hirne der Proletarier, der Werktätigen dürfen keinen Anteil an dem Verbrechen der Imperialisten aller Länder haben, der Vernichtung des Imperialismus, des Kapitalismus gehört ihre Betätigung.
Die Forderung erscheint hart in der Zeit der Arbeitslosigkeit von Millionenheeren. Allein, sie kann, sie muß erzwungen, Brot kann durch Friedens- und Freiheitskampf errungen werden, wenn die Millionen wollen, handeln, Macht gegen Macht. Gegen die Kommandogewalt der kriegsbegeisterten Kapitalisten die reale Macht der Leistungen der freiheitsverlangenden Millionen in den Betrieben, die reale Macht ihrer erdrückenden Überzahl in der Straße. Imperialistische Kriege geben winzige, trockene Brotkrusten und nehmen Brotlaibe. Die Steuerlasten aller Völker unter kapitalistischem Joch erhärten es, Kanonen, Tränengas und Kavallerie gegen die hungernden Kriegsopfer in Washington beweisen den Dank des Vaterlandes der Reichen und Sehrreichen, wie ihn die Notverordnungen der Regierungen Brüning und Papen bestätigen. … Die unüberwindliche Kraft von Millionen ist die zusammengeballte Kraft aller einzelnen, der Frauen wie der Männer.“ [2]

Quelle:
[1] Clara Zetkin, Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist, Dietz Verlag, Berlin, 1976, S.3-5.
[2] ebd. Zum Internationalen Kongreß gegen den Krieg, August 1932, S.288-298.

Und hier sind die Millionenmassen der Werktätigen, die Ausgebeuteten und Unterdrückten…
DemonstrationBrüsselLondonGriechenlandLeninMoskau
Machtvolle Demonstrationen in aller Welt beweisen: Lenin ist alles andere als ein „Dinosaurier“ der Geschichte, wie das ein paar intellektuelle Idioten an der Universität Uljanowsk gerne gesehen hätten…

P.S. Und KÄMPFEN, liebe Leute, WO DAS LEBEN IST, das heißt nicht, die ganze Zeit am iPhone, iPad oder wie die Dinger alle heißen, herumzuspielen, sondern die Augen aufzumachen und sich aktiv und klug mit dem wahren Leben zu befassen. Kämpfen heißt, Partei zu ergreifen für die Entrechteten und Unterdrückten, für die Sache des Proletariats. Kämpfen heißt, etwas zu tun gegen die politische Verblödung. Es heißt, sich an den Klassenkämpfen zu beteiligen und sich zu widersetzen gegen Ausbeutung und Unterdrückung. DAS ist die Wirklichkeit und das Leben, und nicht das elektronische Spielzeug, das immer mehr von den so dringend notwendigen Klassenkämpfen ablenkt. Feigheit und Faulheit waren schon immer die schlimmsten Ursachen für die politische Unmündigkeit des schaffenden Volkes: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ (sagte schon Kant) … und quatsche nicht diesen hirnverbrannten Mist nach, den Dir die Massenmedien jeden Tag einzuhämmern versuchen!

Siehe auch:
Clara Zetkin: Über die Frauenarbeit
Aufklärung – unsere Hauptaufgabe
Nur die Wahrheit führt uns zur Erkenntnis
Die Herrschaft der Souffleure
Mr.Kerry und das Recht auf Dummheit
Warum der Sozialismus siegen wird

7 Gedanken zu “Zetkin: Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist.

  1. Lieber Norbert –
    von den Standpunkten, von jeglichem Wort und Bild her ein ganz hervorragender Eintrag, der für mich in seiner inhaltlichen Gesamtheit höchste Aktualität signalisiert und aufkommen läßt!
    Wenn es doch die Massen begreifen würden!!!!

    Herzliche Grüße zu Dir – Marita.

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  2. …danke, Marita, sie werden es begreifen, wenn es auch etwas dauern sollte. Das haben sogar die dummen russischen Bauern* vor hundert Jahren kapiert, daß die Bolschewiki recht hatten! (und das soll jetzt keine Beleidigung sein, denn Dummheit gibt es ja auch heute und hier!)

    *oder sagen wir besser: „ungebildet“!

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  3. Von Dummheit rede ich eigentlich ungern, auch nicht im Zusammenhang mit alten russischen Bauern.
    Ich stamme väterlicherseits von einem Bauern ab, einem Bauern, welcher einst nur eine winzige Dorfschule ganze 7 Jahre besuchte, doch dumm war mein Vater keinesfalls.
    Er war, wie so viele heutige Bauern oder Arbeiter auch, in gewisser Hinsicht vorsätzlich in einer gewissen Unwissenheit über größere gesellschaftliche Zusammenhänge gehalten worden, so dass er viele Dinge, unangenehme Dinge, die ihm in seinem langen Leben widerfuhren, nicht wirklich verstehen konnte, so eben oft an der Oberfläche gesellschaftlicher Erscheinungen verhaftet blieb.
    Nein, Mensch sind nicht dumm, kommen nur in seltenen Fällen, pathologisch bedingt, dumm zur Welt.
    Es ist die Gesellschaft, es sind die herrschenden Klassen, ihre Diener, welche die Menschen vorsätzlich und oft unter Mißbrauch verschiedenster Wissenschaften die Menschen dumm machen, ihnem dicke Brillen aufsetzen, so dass die Gesellschaft durch diese hindurch nur noch völlig verzerrt und irreal/surreal wahrgenommen wird.
    Und so geht es durch alle Bildungstufen hindurch, alles wohl organisiert im Sinne der Herrschenden, Besitzenden, der Ausbeuter und ihres Personals.
    Bilden müssen sich die Unterdrückten und Ausgebeuteten in vieler Hinsicht selbst, frei, unabhängig von den Herrschenden.

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  4. Klara Zetkin,mein Vorbild!
    Sie lehrte uns wie wir lernen und arbeiten müssen, um unser kleines Land die DDR zu errichten.
    Sie lehrte uns, dass man kämpfen muss, so wie ein Vogel fliegen muss.
    Das haben wir getan für unser Vater- und unser Mutterland.
    Wir haben zeitweilig verloren, aber wir geben nicht auf, das habe ich 1975 an der letzten Ruhestätte Klara Zettkins gelobt.
    Immer den großen Traum der einfachen Menschen zu verwirklichen.

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  5. Tut mir leid, so war das auch nicht gemeint. Vielleicht sollte man da besser von „ungebildet“ oder von „irregeführt“ reden, oder eben von „verdummt“ wie z.B. durch die Massenmedien heute.

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  6. Schwester Monika (Besucher)
    http://keine
    03. Apr 2013 @ 15:24:36

    „Klara Zetkin,mein Vorbild!
    Sie lehrte uns wie wir lernen und arbeiten müssen, um unser kleines Land die DDR zu errichten.“

    Dieses kleine Land DDR erschreckte schon frühzeitig mit dem allmählichen Aufbau des Sozialismus die westdeutsche Bougeoisie und ihren politischen Prokuristen, Herrn Adenauer, derart, dass er nicht nur, ganz seinem berühmten Vorgänger von 1933 nachahmend, zunächst die FDJ und danach die KPD verbieten ließ, sondern auch noch bei seinen US-Protektoren bei einem Besuch in Washington um noch mehr amerikanische Besatzungstruppen für Westdeutschland bettelte.
    So sah die westdeutsche Bourgeoisie damals die „kommunistische Gefahr“ aus der kleinen DDR und „Ulbrichts Fünfte Kolonne“ im eigenen Machtbereich.
    Und eigentlich hat sich da bis heute nichts geändert, auch heute weiss die Bourgeoisie sehr genau, wer ihr – zumindest potentieller – Hauptfeind ist.

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