Gab es einen Sozialismus in der DDR?

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Ein paar Bilder aus der DDR (auf den beiden letzten Bildern ist unser schöner ‚Palast der Republik‘, der dem westdeutschen Vandalismus zum Opfer fiel)

Die Frage ist von grundlegender Art. Deshalb halten wir es für angebracht, hier einiges klarzustellen. Die DDR war unser sozialistisches Vaterland. Die sozialistischen Produktionsverhältnisse hatten gesiegt. Es gab keine Ausbeutung mehr und keine Arbeitslosigkeit, erst recht keine Armut und keine Obdachlosigkeit. Wir hatten niemals irgendwelche existentiellen Ängste oder etwa die Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren. Die soziale Sicherheit in der DDR war garantiert durch die fleißige Arbeit der Werktätigen, der Ingenieure und technischen und wissenschaftlichen Intelligenz, durch den Fleiß der Bauern und natürlich der Lehrer, die die Kinder zu ordentlichen Menschen erzogen. Folglich brauchten sich junge Leute auch keine Sorgen um ihre Zukunft zu machen. Jeder bekam eine Lehrstelle und hatte danach das Recht auf einen Arbeitsplatz. Lehrlinge und Studenten erhielten Lehrlingsentgelt bzw. Stipendium, das nicht zurückzuzahlen war, und die Meisterausbildung wurde vom Staat finanziert. Es gab auskömmliche Renten, stabile Einzelhandelspreise, eine kostenlose medizinische Versorgung und ein hervorragendes Bildungssystem. Für 20 Pfennige konnte man mit der S-Bahn durch ganz Berlin fahren (natürlich nur durch die Hauptstadt der DDR), ein halber Liter Milch kostete überall 0,56 Mark und das Monatseinkommen eines Arbeiters reichte locker aus, um damit die Wohnungsmiete für ein ganzes Jahr zu bezahlen. Ob das nun immer richtig war, sei dahingestellt. Aber so war es eben. Die Kinder fuhren im Sommer fast kostenlos ins Ferienlager an die Ostsee, und das Geld der Familie reichte dann sogar oft noch für einen gemeinsamen Urlaub. Die DDR verfügte über zahlreiche schöne Ferienheime, aber auch die anderen sozialistischen Länder waren ein beliebtes Reiseziel. Die Frauen waren in der DDR sehr hoch geachtet. Selbstverständlich erhielten sie gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Und selbstverständlich gab es für alle Kinder einen kostenlosen Kindergartenplatz. Wer übrigens in der DDR straffällig wurde, weil er z.B. was größeres geklaut hatte, der wurde nach Absitzen seiner Haftstrafe wieder in ein Kollektiv eingegliedert, so daß es nur wenige Rückfalltäter gab (nicht wie heute 73%). Überhaupt war die Quote der Straftaten in der DDR auffällig niedrig. Das nur mal ganz nebenbei. Und wer jetzt hier was von Stasi lesen möchte und von Bespitzelung, der wird enttäuscht sein, denn das spielte im Alltag der DDR so gut wie keine Rolle. Wer sich allerdings staatsfeindlicher Handlungen strafbar machte, durch kriminelle Gewalt, Betrug zum Nachteil des Volkseigentums oder Sabotage, der wurde in der DDR zurecht dafür bestraft. Angesichts der ständigen Einmischung in die inneren Angelegenheiten unseres Landes und der ungeminderten Sabotage- und Diversionsakte von Seiten der BRD war auch die strenge Abgrenzung zu diesem uns feindlich gesinnten Nachbarland eine existentielle Notwendigkeit. Was aber diese „Brüder und Schwestern“ aus dem Westen von uns hielten, das hat man nach 1990 gemerkt, als die okkupierte DDR ausgeplündert wurde…

Nun denn: Was ist Sozialismus?

Sozialismus und Kommunismus sind, wie MARX nachwies, zwei Phasen der einheitlichen sozialökonomischen Gesellschaftsformation, die den Kapitalismus ablöst. Der Sozialismus ist die erste Phase dieser Gesellschaftsformation. Er beruht auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln, das in zwei Formen existiert: als Volkseigentum und als genossenschaftliches Eigentum. Der gemeinsame Inhalt des sozialistischen Eigentums bildet die Grundlage für das Bündnis der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der sozialistischen Intelligenz und den anderen Werktätigen.

Der Aufbau des Sozialismus

Die materiellen Voraussetzungen für den Aufbau des Sozialismus werden im Kapitalismus vorbereitet. Durch die proletarische Revolution wird die Bourgeoisie gestürzt, die Diktatur des Proletariats errichtet, und die Produktionsmittel werden vergesellschaftet. Der Aufbau des Sozialismus vollzieht sich etappenweise. Unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei werden in der ersten Etappe durch die Schaffung der volkseigenen Industrie, durch die Planung und Organisation der Volkswirtschaft, durch den allmählichen Übergang der Bauern und Handwerker zur genossenschaftlichen Produktion sowie durch grundlegende Veränderungen im Bildungswesen und in der Kultur die Grundlagen des Sozialismus aufgebaut. Mit dem Abschluß dieser Etappe haben die sozialistischen Produktionsverhältnisse gesiegt. Die Bedeutung dieser Etappe ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
1. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wird beseitigt.
2. der Klassenantagonismus wird überwunden,
3. eine Wiederherstellung kapitalistischer Verhältnisse ist damit unmöglich geworden.
(Der letzte Punkt ist ein Irrtum, denn eine Konterrevolution – und die hatten wir 1989 – kann diese positive Entwicklung jederzeit wieder rückgängig machen, jedenfalls solange es auf der Welt noch Klassengegensätze zwischen Bourgeoisie und Proletariat gibt.)

Die Veränderung der menschlichen Umgangsformen

In der zweiten Etappe wird umfassend und allseitig die entwickelte sozialistische Gesellschaft gestaltet. Die bewußten und planmäßigen Anstrengungen der Werktätigen unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei richten sich auf die weitere Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Volkes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialistischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität. Die allseitig entwickelte Persönlichkeit ist eines der edelsten Ziele und eine der größten Errungenschaften der sozialistischen Gesellschaft. Sozialistische Persönlichkeiten entwickeln sich in ihren Arbeitskollektiven, im Ringen um höchste Ergebnisse im sozialistischen Wettbewerb, beim Lernen, im Sport und bei der Aneignung der Schätze der Kultur, bei der Teilnahme an der Leitung und Planung unserer Gesellschaft und durch die ideologische Arbeit auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus. Durch die ständige Weiterentwicklung der sozialistischen Demokratie prägen sich die Lebensweise und das sozialistische Bewußtsein der Werktätigen. Das findet seinen Ausdruck in der immer umfassenderen und verantwortungsbewußteren Teilnahme an der Staatsmacht der Diktatur des Proletariats bzw. des Staates des ganzen Volkes.
(Das letztere, der ‚Staat des ganzen Volkes‘, ist eine falsche Orientierung, eine folgenschwere Abweichung von Marxismus-Leninismus, die entstanden ist durch den modernen Revisionismus. Es bleibt bis zum endgültigen Sieg des Sozialismus eine ‚Diktatur des Proletariats‘. Die herrschende Klasse ist und bleibt also die Arbeiterklasse!)

Und was ist nun Kommunismus?

Zwischen Sozialismus und Kommunismus gibt es keine starre Grenzlinie. Auf der Grundlage der Entwicklung der sozialistischen Produktionsverhältnisse und ihrer materiell-technischen Basis wächst der Sozialismus allmählich in den Kommunismus. Der Kommunismus ist als zweite Phase der einheitlichen kommunistischen Gesellschaftsformation die höchste Stufe in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Er beruht auf dem gesellschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln, das nun umfassend als einheitliches Volkseigentum, als gesamtgesellschaftliches Eigentum, existiert und damit die Voraussetzung dafür wurde, daß allmählich sämtliche sozialen Unterschiede beseitigt wurden. Das Dorf erreicht das Niveau der Stadt, und körperliche und geistige Arbeit verschmelzen organisch miteinander. Auf der Grundlage der materiell-technischen Basis des Kommunismus erfolgt eine außerordentlich rasche Steigerung der Arbeitsproduktivität, so daß der Grundsatz „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ verwirklicht werden kann. Der Kommunismus ist eine hochorganisierte Gemeinschaft freier Menschen mit hochentwickeltem Bewußtsein sowie gesunden, vernünftigen und kulturvollen Bedürfnissen. Der objektive Gang der gesellschaftlichen Entwicklung im Weltmaßstab führt gesetzmäßig zum Kommunismus, dessen planmäßiger Aufbau in der Sowjetunion begonnen hat.

Quelle:
Meyers Jugendlexikon, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1976, S.597f.
Zwischenüberschriften und Anmerkungen von mir, N.G.)

Anmerkung:
Zugegeben, das klingt heute alles ein bißchen unrealistisch. Doch dies ist die einzige Perspektive, wenn nicht die Menschheit eines Tages im Chaos versinken will. Die einzige realistische Chance für ein Überleben der Menschheit besteht in der Entmachtung der Bourgeoisie und dem absoluten Bruch mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem, d.h. in der umfassenden Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln, welches der Ausgangspunkt für die immer mörderischer werdende Ausbeutung und Unterdrückung des werktätigen Volkes, die rücksichtslose Ausplünderung der Bodenschätze, die Verarmung und Verwüstung ganzer Landstriche und die ökologische Zerstörung unseres Planeten ist. Einen anderen Weg gibt es nicht. Inwieweit das nun alles in der DDR realisiert wurde oder auch nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Lange Zeit blieb die Sowjetunion unser großes Vorbild, obwohl die konterrevolutionäre Entwicklung und die Demontage des Sozialismus nach 1956 ausgerechnet in der Sowjetunion ihren Anfang nahm. Einer der wenigen, die dies sehr bald erkannten, war der Historiker, Genosse Dr. Kurt Gossweiler. Er berichtet davon in seiner Taubenfußchronik. Tatsache ist, daß Abweichungen vom Marxismus-Leninismus, fehlende Wachsamkeit gegenüber konterrevolutionären Bestrebungen und nicht zuletzt folgenschwere Irrtümer den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus beeinträchtigt haben bzw. verhinderten. Dennoch hatten wir in der DDR trotz aller Fehler und Widrigkeiten eine sozialistische Gesellschaftordnung. Und es ist die historische Mission der Arbeiterklasse, den Aufbau des Sozialismus erneut in Angriff zunehmen.

Siehe auch:
Der Sozialismus und die SED
Inge Viett: Was war die DDR?
Die DDR – ein kinderfreundliches Land
Der Sozialismus war und ist lebensfähig
Benjamin fragt: Was denkst Du eigentlich über die DDR,
und was sagst Du zu Stalin?

Die Konterrevolution in der DDR und ihre Handlanger
DDR-Staatsgenze: Der Feind ist zynisch und schlau
Das verzerrte DDR-Bild

19 Gedanken zu “Gab es einen Sozialismus in der DDR?

  1. Zitat:“ Was aber die „Brüder und Schwestern“ aus dem Westen von uns hielten, das hat man nach 1990 gemerkt, als die okkupierte DDR ausgeplündert wurde…“, seh ich nicht so, denn die, die die DDR ausgeplündert hatten waren -wie soll es anders sein- die Kapitalisten und nicht die Arbeiter und Arbeitenden der BRD (was ja unsere Brüder u. Schwester sind), auch unsere Verwandten haben uns nicht geplündert sondern eben die Konzerne usw (inclusive die gefakte Treuhand), denn diese und nur diese besaßen ja das Geld dazu, das sollte mal klargestellt werden.
    Ich empfehle, mal in Net nach der Reportage „Beutezug Ost“ zu suchen und anzusehen, da wird einiges klar gestellt, was diese Verbrecher taten (Kapitalisten).
    Ja, es war alles billig und erschwinglich, darauf war Erich Honecker stolz drauf, das war wohl seine schwäche.
    Um die Wirtschaft zu retten (viele Betriebe waren Ende der 80iger runtergewirtschaftet, vieles war kaputt…ich habs selbst erlebt, auf diversen Baustellen in Betrieben: Dessau, Wolfen usw.) hätte einiges ruhig „teurer“ gemacht werden können: Brötchen 5 Pfennig, hätte auch 10 kosten können, usw., das wäre immer noch erschwinglich! Wohnkosten waren ja auch SAU BILLIG! jeder konnte sich eine billige Wohnung leisten!
    usw.
    OK, mit den „staatsfeindlichen Handelungen“, wer sich mal kritisch (und ich meine hier wirklich kritisch) gab, dem konnte es passieren das er gleich als staatsfeind hingestellt wurde (war im Westen übrigens auch nicht anders, da war jeder Kritiker dann eben ein Kommunist). Das fand ich wiederum nicht so gut.
    Sicher werde ich dafür nun auch kritisiert…aber: Meinungen sind eben verschieden.
    Ansonsten steht ja alles oben im Text drin.
    Nette Bilder übrigens, erinnert mich an früher, vor allem das erste, hier wird mal nichts geschönt.
    Ferienlager dürfte übrigens kostenlos gewesen sein, ich erinnere mich nicht, das meine Eltern etwas dazu bezahlen mussten.
    Achso ja: Es wird ja immer erzählt, Och ihr armen Ossis ihr habt ja so wenig verdient…tja dafür war, wie oben beschrieben auch alles erschwinglich! Es war alles aufeinander abgestimmt. Es gab KEINE NOT!

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  2. Nenee… einverstanden. Die genannten „Brüder und Schwestern“ – das ist eine Metapher, womit diejenigen gemeint sind, die sie immer verwendet haben: die Kapitalisten und ihre Ansager. Natürlich nicht ‚die Westverwandtschaft‘, klar. Wobei einige der lieben Verwandten sich ja nach anfänglichem „Mitleid“ als gar nicht mehr so „ossifreundlich“ erwiesen haben. Aber das ist wirklich Nebensache. Du hast völlig recht, auch was die Preise und die Kritik betrifft. Eigentlich gehören ja Kritik und Selbstkritik zu einer guten kommunistischen Moral; ich meine, man sollte eben auch als Kommunist, als Kreissekretär oder als Politbüro so selbstkritisch sein, daß man eigene Fehler eingesteht ohne befürchten zu müssen, dafür ein für alle Mal in die Hölle abwandern zu müssen. Verstehst Du? Das hatten die verlernt. Und wer nicht lernbereit ist, der ist eben den Aufgaben auch nicht gewachsen. Eine Aufgabe wäre es z.B. gewesen, sich mit den unmarxistischen (unwissenschaftlichen) Abweichungen auseinanderzusetzen, nicht nur in der DDR. Ich habe viele dumme ‚Perestrojka‘-Anhänger erlebt unter den Genossen. Von einem gewissen Schabunski hätte ja auch keiner gedacht, daß er so ein Lump ist. …Stimmt z.B. Betriebsferienlager waren kostenfrei, das zahlte der FDGB aus dem betrieblichen Ferienfond.

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  3. Wie immer sehr aufschlußreich und informativ. Es ist auch nicht durchführbar alles bis ins kleinste Detail zu beleuchten, z.B. Ferienheime, jeder Betrieb … hatte solche und der Austausch der Urlauber erfolgte über den FDGB als Regulator sozusagen. Dennoch gehörten diese den Betrieben, Organisationen … Insofern also Volkseigentum.
    Aber als wesentlichen Unterschied Soz./Kom. ist das absterben des Staates das Charakteristische, was der Gen. Stalin trefflich beschrieb und wissenschaftlich begründete, so wie auch seine Vorgänger. Also das absterben der Unterdrückungsfunktion, die der Soz. noch unbedingt benötigt ist im Kom. durch das Fehlen der Klassen, und im Weltmaßstab die Armee nicht mehr von nöten, wenn alle kap./imp. Staaten den Übergang zum Soz./Kom. beschreiten.
    Meineserachtens sollte dies nicht unbeachtet bleiben.

    MkG

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  4. danke…auch wenn ich es für eine Anmaßung halte, den Namen „Stalin“ für sich zu benutzen („Stalinist“ wäre besser) – der Hinweis ist berechtigt. Im übrigen hat sich (wie Stalin schon hervorhob) der Klassenkampf seitdem verschärft. Das war schon am 17. Juni 1953 zu merken. Siehe auch: http://kommunisten-online.de/hintergrunde-des-17-juni-1953/ – sehr interessant auch: „War der 17. Juni ein Volksaufstand?“
    http://kommunisten-online.de/war-es-ein-volksaufstand-der-17-juni-1953/http://kommunisten-online.de/war-es-ein-volksaufstand-der-17-juni-1953/

    Da hilft es auch nichts, wenn die Bourgeoisie heute den Ausgebeuteten Sand in die Augen streut und sie mit verhältnismäßig geringen (im Vergleich zu den Profiten) Schweigegeldern versucht, von Streiks und Protesten abzuhalten und gefügig zu machen. Irgendwann hilft da auch kein „Gute-Laune-Radio“ mehr…

    Also von Absterben des Staates wird noch lange keine Rede sein können.

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    1. Auch wenn du es für eine Anmaßung hältst ist „Stalin“ nur der Zeitraum über den ich überwigend schreibe! Aber darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.

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  5. Gab es nun einen Sozialismus?

    Man schaue doch mal selbst, hier:

    Von der typischen arroganten Sprache dieser imperialitischen Medienbüttel mal abgesehen, lugt da schon eine andere, neue, sozialistische Art zu abeiten und zu leben durch, daher recht informativ.

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  6. Danke, Harry, für den Film. Man kann sich somit ein bißchen vorstellen, mit welchem Enthusiasmus hier im VEB Robotron Dresden* gearbeitet wurde (auch wenn die Aussagen der ehemaligen Kollegen oft sinnentstellend ausgewählt und verkürzt wurden). Die Arroganz der Filmemacher ist allerdings nicht zu übersehen: Wie abfällig sie bei alledem noch nachträglich über die DDR urteilen. Es darf ja keinesfalls zu positiv erscheinen…

    *VEB heißt übrigens „Volkseigener Betrieb“ – d.h. die Arbeiter hatten eine wesentlich andere, eine positive Einstellung zu „ihrem“ Betrieb als in der BRD.

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  7. An dieser Stelle möchte ich nur mal besonders wegen dieses ekelhaften widerlichen Tonschlages dieser altbundesdeutschen Journaille- Kotzbrocken erwähnen, dass der Milliarden schwere Siemenskonzern in den 80er Jahren um die 900 Millionen DM an Forschungsgeldern durch das Bundesforschungsministerium flott einstrich zur Entwicklung neuer hochleistungsfähiger Mikro Chips.
    Doch Ende der 80er Jahre gab Siemens die Entwicklung auf, weil trotz der riesigen Bonner Forschungsgelder Siemens es nicht gelang, der übereeischen Konkurrenz besonders aus den USA und Japan auf diesem Gebiet zu folgen, sondern immer zurückblieb.
    Auch vor diesem Hintergrund sollte man die gewaltigen Leistungen und Anstrengungen zu würdigen wissen, welche in der so kleinen DDR doch möglich waren.
    Und wenn mit Hilfe der Stasi das westliche Technologie-Embargo teilweise umgangen werden konnte, na und?
    Am Ende kam das doch allen Werktätigen in der DDR zugute, ob beschäftigt bei Robotron oder anderswo, selbst den Kindern und Rentnern.
    Und da fällt mir noch eine Frage ein. Was tat die riesige UDSSR eigentlich auf diesem Gebiet? Genug?
    Man stelle sich nur mal vor, nach Stalins Tod hätte der „Technik begeisterte“ Ulbricht(so völlig korrekt in dem Film)in der riesigen UDSSR mit ihrem riesigen wissenschaftlich-technischen Potential das Zepter in die Hand genommen.
    Da hätten sich wohl die US-Imperialisten und ihre europäischen Vasallen viel wärmer anziehen müssen als unter diesen Chruschtschow oder Breschnew!
    Walter Ulbricht war wirklich einer der wenigen großen Arbeiterführer, welcher die Bedeutung von Wissenschaft und Technik sowohl für die Entwicklung des Sozialismus als auch in der Systemauseinandersetzung mit dem Imperialismus voll erkannt hatte, in dieser Richtung trotz großer Hindernisse und Mängel unermütlich wirkte, was immerhin auch in diesem Film zum Ausdruck kommt.

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  8. Danke, Harry, das mit Siemens wußte ich nicht. Der Revisionismus ist eben wie eine Krebskrankheit in einem gesunden Körper, er frißt alles und verwandelt das Gute ins Schlechte – nur mit dem Unterschied, daß diese Abweichung vom Marxismus-Leninismus im frühen Stadium „heilbar“ ist. Das wußte Stalin sehr genau. Auch wenn es seinerzeit auf wissenschaftlichen Gebieten einige Irrtümer gab – das gewaltige Potential der UdSSR wurde von den Abweichlern regelrecht zuschanden geritten.

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  9. Der Revisionismus in seinen schließlichen Auswirkungen und Erfolgen erinnert mich lebhaft an einen sehr alten amerikanischen Science fiction, bei dem auf der Erde gelandete Aliens die Menschen „übernehmen“, in sie hineinschlüpfen und verwandeln, doch beim Weiterbestehen einer noch immer rein äußerlichen menschlichen Hülle.
    Äußerlich noch „Menschen“, innerlich bereits Aliens.
    Dieses Bild kann man heute praktisch auf alle „sozialistischen“ oder sozialdemokratischen „Arbeiterparteien“ und „Gewerkschaften“ übertragen.
    Äußerlich nach gängigen (DKP, MLPD…)Revi-Geschwätz „Klassenorganisationen der Werktätigen“ oder bürgerlichen Jargon „Arbeitnehmervertretungen“ bzw. „arbeitnehmerorietierte Parten“, in Wahrheit, innerlich aber Agenturen des Kapitals zur Manipulation und Brechung jedes selbstständigen politischen und ökonomischen Willens und totalen Unterwerfung der „Arbeitnehmer“ unter die Profitinteressen des Kapitals.
    Wenn diese „Gewerkschafter“ und SPDler sich heute noch immer gegenseitig mit „Kollege“ und „Genosse“ titulieren, so entspricht das unseren Aliens in diesem Film, welche sich noch immer zur Tarnung gegenüber den noch nicht „übernommenen“ und sich dagegen wehrenden Menschen mit ihren alten menschlichen Vornamen anreden.
    Und leider konnten sich solche „Aliens“ auch in den einstigen sozialistischen Ländern mit äußerer „kommunistischer“ Hülle mehr und mehr ausbreiten, „übernehmen“.
    Eine Warnung für alle Zukunft!

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  10. Bisher hast sich fast alles, was von den kranken Hirnen so mancher Wahnsinniger US-amerikanischer Provenienz abgesondert wurde, als realisierbar erwiesen. Das haben wir immer wieder lernen müssen… angefangen bei Linebarger über A.Dulles bis hin zu Bush und den gegenwärtigen Kriegsverbrechern. Und sie alle stehen in den Diensten der imperialistischen Großkonzerne!

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  11. Ich finde, daß man um diese Frage zu beantworten, bei den Klassikern sich Rat holen muß. Sicher war es der Sozialismus in einer seiner Formen. Aber was ist Sozialismus, im eigentlichen nur eine Übergangsform zum Kommunismus. Es kann auch nicht anders sein, wenn man sich die gesellschaftlichen Entwicklungen von der Sklaverei über Feudalismus bis hin zum Kapitalismus betrachtet. In jeder dieser Gesellschaftsformen existierten Überreste der vorherigen eine Zeitlang weiter. So auch im Sozialismus der DDR. Aber das entscheidende ist doch meines erachtens, das u.a. und das Wichtigste die Abschaffung der Ausbeutung war und das entsprechend der Erfahrungen der UdSSR bestimmte Fehler nicht gemacht wurden, bis Chruschtschow an die Macht gelangte und es abwärts ging. Aber dennoch war der schwerste Schritt zum Sozialismus in der DDR ohne blutvergießen geschafft.

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  12. …in der DDR gab es zum Beispiel keine proletarische Revolution! Die antifaschistisch-demokratische Umwälzung war die erste Etappe eines einheitlichen revolutionären Prozesses. Mit der Gründung der DDR konnte dieser Prozeß in die sozialistische Revolution hinüberwachsen. Der neuentstandene Staat der Arbeiter und Bauern begann,Funktionen der Diktatur des Proletariats auszuüben. (s. Geschichte Klasse 10, 1987, S.87) Das war die Übergangsperiode zum Sozialismus in der DDR. Auch die Große Sozialistische Oktoberrevolution verlief bspw. ohne Blutvergießen.

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  13. Weil es hierzu passt, noch gleich der Hinweis, das wiedermal in der jetzigen -nicht sozialen und nicht sozialistischen BRD- ein ältere Frau (Hartz IV) durch zwangsräumung gestorben ist, man kann auch direkt vom Systemgeförderten Mord sprechen:

    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-mord-in-berlin-9001384.php

    DAS gab es in der DDR nicht! Allein deshalb schon kann man von einem Sozialismus in der DDR sprechen.
    Ich bin gerade sehr sauer über die Verhältnisse in diesem jetzigen Un-Demokratischen System!

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  14. Nachtrag: Und weil es passt zum Mord an der zwangsgeräumten Frau, es kam zu einer Demo, bei der die Polizei einen Demonstranten brutal Bewusstlos prügelte:

    Trauer – Wut – Widerstand. Rosemarie geht uns alle an! - 14.04.2013 - Berlin - IMG_3738

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  15. Danke Andi. Das ist ernst! Aber so traurig das jetzt klingt: Wir werden noch viele solche Fälle erleben. Doch lange lassen sich die Menschen das nicht mehr gefallen. Da bin ich ganz sicher. Auch die davon nicht unmittelbar Betroffenen werden irgendwann aufstehen. – Aber jetzt kommt es darauf an: 1.diese ganzen Lügengeschichten vom angeblichen „Unrechtsstaat“ DDR zu entlarven und 2. das Bewußtsein für eine soziale Alternative zu schärfen. Das erste ist noch relativ leicht, das zweite erfordert einen verstärkten Kampf um „die Herzen und Hirne“ der Menschen… WAS genau ist Sozialismus??? Und was soll abgeschafft werden. Da geht es nicht nur um Wahlversprechen und „Verbesserungsvorschläge“!

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    1. Tja und ausgerechnet im Wahljahr entsteht da wieder mal eine neue rechte splitterpartei: AFD, auf die nun wieder die Leute jetzt schon reinfallen, die stehen laut aussagen von einigen ihrer Leute gar nicht zu sozialen Änderungen,Fortschritt, sondern das alles so bleibt, nur eben für die Forderung nach Ausstieg aus der EU, es soll sonst alles so bleiben, also wieder nur für Kapitalismus und natürlich wieder rechts angehaucht.
      Und auch hier werden einige, vielleicht viele Leute hereinfallen, wieder wird das Volk geteilt, es ist zum verrückt werden…profitieren wird davon wieder nur CDU und SPD…soweit denkt wieder keiner und danach wird wieder rumgejammert.
      Andererseits hast Du recht, und ich sags ja auch immer wieder: Es muß wohl alles noch viel schlimmer werden.

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  16. Diese AfD ist nur ein wéiterer neuer miefiger bürgerlicher Haufen von aufgeregten Kapitalismus-Rettern, ähnlich den Piraten.
    Man lasse nur einige Zeit deren Physiognomien und Habitus auf sich wirken und man merkt, was dahinter steckt.
    Doch es gibt halt eine Menge kleiner Spießer mit ein paar kleinen Sparbüchern und Lebensversicherungen, die möglicherweise nicht ganz ohne Grund um ihr mühsam Angespartes bangen bei einem weiteren großen Chrash in der EURO-Zone.
    So werden sie sicherlich ein paar verängstigte Wählerstimmen einsammeln.
    Ansonsten völlig belanglos.

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